a performance about malaria – von flinn works und asedeva. uraufführung 26/09/2019 in den sophiensaelen berlin. vorstellungen am markk hamburg, staatstheater kassel, theater tuchlaube aarau (schweiz) sowie in tansania little theatre and nafasi arts space dar es salaam, bagamoyo festival tasuba, ibuku dance foundation arusha.

performance: isack peter abeneko, konradin kunze, eric ndikumana, alice harrison
regie: sophia stepf
choreographie: isack peter abeneko
ausstattung: léa dietrich
video design: jürgen salzmann
sound design: andi otto
beratung: caroline meier zu biesen
assistenz: alice harrison
kompaniemanagment: helena tsiflidis
‚ich bin mir sicher, dass wir malaria ausrotten können.‘, verkündet bill gates. seine mission ist so alt wie der kolonialismus, aber noch immer sterben jährlich bis zu einer million menschen an den folgen eines mückenstichs. inspiriert von diskussionen über krankheit, glauben und medizin untersuchen flinn works (berlin) und asedeva (dar es salaam) die ungleiche welt der krankheit malaria in einem theatre-science-lab. hinter der trügerischen sicherheit des moskitonetzes oszilliert „fear & fever“ zwischen fiktivem TED talk, schweißgetränkter choreographie und klinischer studie. begleitet von akustischen moskitostürmen prallen heilmethoden und weltsichten aufeinander: würden sie eher das neueste medikament eines schweizer pharmagiganten oder den chinesischen tee mit demselben wirkstoff zu sich nehmen? favorisieren sie die moskitoabweisende sandale, einen guten alten gin tonic oder würden Sie malaria lieber gleich mit genmanipulierten mücken auslöschen? die performer navigieren durch die ökonomien von wissenschaft und WHO und kommentieren das jahrtausendrennen zwischen malariaerreger, mensch und moskito. ist das ende in sicht, wie bill gates es für 2040 verspricht, oder werden wir auch in europa wieder lernen müssen mit malaria zu leben?
eine produktion von flinn works und asedeva in kooperation mit den sophiensælen und in koproduktion mit dem theater tuchlaube aarau. gefördert von der senatsverwaltung für kultur und europa des landes berlin, vom fonds darstellende künste aus mitteln der beauftragten der bundesregierung für kultur und medien, der ilse und dr. horst rusch-stiftung, der gerhard fieseler stiftung, dem hessischen ministerium für wissenschaft und kunst, dem kulturamt der stadt kassel und dem goethe-institut tansania. in kooperation mit markk und LICHTHOF theater hamburg, institut für sozial- und kulturanthropologie der FU berlin, goethe-institut tansania, nafasi art space/dar es salaam, ibuka dance foundation arusha, TaSUBa bagamoyo.
pressestimmen:
„(es) werden relevante fragen aufgeworfen. etwa welche vorstellung schauriger ist: die infektion mit malaria und die regelmässig wiederkehrenden fieberschübe? oder das gezielte aussetzen genmanipulierter mücken, die ihre genetische fehlfunktion an die nachkommen weitergeben und sich so allmählich selbst ausrotten? nicht weniger relevant ist die frage, wer darüber entscheiden soll, ob solch ein radikaler Eingriff, der potentiell menschenleben retten kann, tatsächlich anwendung findet: die regierungen der betreffenden Länder oder doch gleich william ‚bill‘ gates mit seiner milliardenschweren stiftung? denn letzterer hat angekündigt, der malaria bis 2040 ein ende zu machen.“ – junge welt
„fundamentale medizinische, ethische und wirtschaftliche fragen werden in der inszenierung aufgeworfen. bei dieser versuchsanordnung schaut das publikum nicht nur zu und erhält eine fülle von informationen. es wird in das geschehen einbezogen und selbst akteur. aus dramaturgischer sicht ist das konzept aufgegangen, die verunsicherung ist groß.“ – hna