GELBER MOND

die ballade von leila und lee – von david greig. eine produktion des moks/theater bremen. premiere war am 23/02/2013 im moks.

foto: léa dietrich

„ein wundervolles stück theater! hingehen, staunen und berührt sein.“ – bild
„multimediales rundum-theater. die inszenierung gefällt durch das flinke wechselspiel. sehr sehens- und hörenswert!“ – weser kurier
„kunze nutzt die bühnentechnik virtuos. börner und doll machen ihre sache ausnehmend gut.“ – theater heute

„gentleman’s of the jury, what do you think of that? stack
o‘ lee killed billy de lyon about a five-dollar stetson hat.
that bad man, oh, cruel stack o‘ lee.“ (mississippi john
hurt)

lee – philipp michael börner
leila – anna lena doll
erzähler, billy, frank – andreas krämer
erzählerin, holly malone – lisa marie fix

regie – konradin kunze
ausstattung – léa dietrich
musik – octavia crummenerl
video – jürgen salzmann
licht – jörg hartenstein
dramaturgie – rebecca hohmann

lee wollte den freund seiner mutter nicht umbringen. er hätte lees mütze nicht anfassen sollen, die mütze, die sein vater ihm schenkte, bevor er wegging. lee war damals fünf jahre alt. nun ist er auf der flucht, gemeinsam mit der
stillen leila. wie jeden freitagabend stand sie im supermarkt, schaute sich die hochglanz-magazine an und träumte sich weg aus ihrem hässlichen, dummen ich. als lee sie ansprach, war es für leila wie eine tür, die aufgestoßen wird
und sie endlich in eine geschichte katapultiert. gemeinsam sind sie auf der suche nach lees vater, irgendwo in der wildnis des schottischen hochlands. hier finden sie ruhe und unterschlupf beim wildhüter frank. doch die wirklichkeit holt sie bald ein, ebenso wie die wahrheit über lees vater.
gelber mond ist roadmovie und bluesballade in einem – poetisch, atmosphärisch und berührend.

pressestimmen:
„in der jüngsten moks-inszenierung bekommt jeder zuschauer seine eigene tonübertragung geliefert. so kann die tragische geschichte (…) in flüsterleiser eindringlichkeit verfolgt werden. genau richtig für jene theatermuffel, denen ansonsten eine forciert laute bühnensprache etwas unnatürlich erscheint. in konradin kunzes inszenierung geistern die stimmen wie in einem hörspiel direkt in den köpfen der zuhörer herum – doch zu sehen gibt es auch interessantes: videoprojektionen von jürgen salzmann laufen auf zwei schieferplatten und übersetzen das wild-west-ambiente in kunstvolle bewegtbilder. in diesem multimedialen rundum-theater wird überall agiert, mit scheinwerfern hantiert. manchmal krabbeln die akteure sogar auf leitern die wände hinauf, oder sie singen seelenvolle folk-balladen. (…) man erkennt bei all dem mühelos jene wenig niedlichen konfliktmuster, die auch abseits vom faustrecht der prärie zum tragen kommen. vor allem gefällt die inszenierung aber durch das flinke wechselspiel, mit dem sämtliche mittel miteinander verschachtelt werden. sehr sehens- und hörenswert!“
weser kurier

„hingehen, staunen und berührt sein. ein großes stück im kleinen theater. mit ganz wenig mitteln kreieren die vier akteure große welten. besonderer coup: die kopfhörer, über die das publikum scheinbar die gedanken von lee und leila hören kann. konradin kunzes gelungener mix aus drama, liebesgeschichte und roadmovie berührt von anfang bis ende. ein wundervolles stück (jugend)theater! viel applaus. wirklich sehenswert.“
bild

„kunze (…) erzählt praktisch alle handlungsstränge, die greig anbietet, parallel. dafür nutzt er die bühnentechnik virtuos, indem er videos einsetzt, musik, vor allem aber einen kommentar über kopfhörer einspielt. in den besten passagen des abends überlagern sich die erzählformen, da wird eine szene gespielt, während gleichzeitig eine erzählerin hintergründe flüstert, (andreas) krämer einen flotten folksong klampft und diverse parallel abgespielte filme die bewegungen der protagonisten durch beeindruckende berglandschaften bebildern. darüber hinaus macht ausstatterin léa dietrich das beste aus der (…) moks-bühne, indem sie das publikum auf sitzkissen quer im raum verteilt und die darsteller zwischen und mit den zuschauern agieren lässt. all das könnte zur überforderung führen, (…) und es spricht für kunze, dass sein technologieeinsatz die grenze zum selbstzweck (…) nicht überschreitet. philipp michael börner und anna-lena doll (machen) ihre sache ausnehmend gut. nie übertreiben sie, nie spielen sie zu viel, börner mit mühsam unterdrückter gewalttätigkeit, doll mit verzweifelter autoaggression.“
theater heute