von konradin kunze nach dem film von hany abu-assad und bero beyer. eine produktion des jungen schauspielhaus hamburg uraufführung am 04/06/2008 in der hamburger botschaft.

„hoch spannende aufführung. psychologische, gut gearbeitete inszenierung.“ – nachtkritik
„intensives spiel.“ – abendblatt
„kunze setzt das heikle thema feinfühlig in szene.“ – mopo
„- vielleicht sind die feinde stärker im leben / aber nicht im tod / auf uns wartet das paradies
– das paradies / so ein quatsch / das existiert doch nur in deinem kopf
– das will ich nicht gehört haben / gott verzeihe dir“
saïd – renato schuch
khaled – johannes nehlsen
suha – laura de weck
jamal – hermann book
regie – konradin kunze
ausstattung – lea dietrich
dramaturgie – stanislava jević, florian vogel
musik – jan s. beyer, jörg wockenfuß
khaled und saïd sind seit ihrer kindheit gute freunde. sie könnten ganz normale junge männer sein, wenn sie nicht in einem besetzen gebiet leben würden: der alltag hier ist von gewalt und unterdrückung, ausgrenzung und demütigung geprägt. einziger ausweg aus dieser ohnmachtssituation scheint der mit allen mitteln geführte kampf gegen die militärisch überlegenen besatzer zu sein. die gefallenen werden als heldenhafte märtyrer verehrt, auf plakaten werden ihre taten verherrlicht. wie selbstverständlich wachsen saïd und khaled mit diesem märtyrerbild auf. weil das leben keine perspektive bietet, scheint der heldentod und die aussicht auf belohnung im jenseits verlockend. gerade als saïd die aus dem ausland in ihre heimat zurückgekehrte junge menschenrechtsaktivistin suha kennen und lieben lernt, bekommen die jungen männer von ihrem lehrer jamal den auftrag für ein gemeinsames selbstmordattentat in der hauptstadt der feinde. selbstverständlich muss ihr vorhaben streng geheim bleiben, und so verbringen sie die voraussichtlich letzte nacht ihres lebens bei ihren liebsten, ohne wirklich von ihnen abschied nehmen zu können. auch suha ahnt noch nichts, als khaled und saïd von jamal an einem geheimen ort auf ihre aktion vorbereitet und – mit sprengstoffgürteln ausgestattet – an die grenze gebracht werden. doch die operation verläuft nicht wie geplant: die beiden verlieren sich aus den augen. getrennt und auf sich allein gestellt gehen die beiden ungleichen freunde als »lebende Bomben« ihrem schicksal entgegen.
warum entschließen sich junge menschen zu so einer radikalen tat, die nicht nur sie selbst, sondern viele unschuldige in den tod reißt? verstörend und faszinierend zugleich ist die perspektive der täter, die nicht als psychopathische monster, sondern als menschen mit ängsten und hoffnungen, wut und zweifeln gezeigt werden.
pressestimmen:
„eine hoch spannende aufführung, eine psychologische, gut gearbeitete inszenierung. keine explosion, kein knall, nur die fürchterliche imagination des schreckens, der andernorts teil des alltag ist.“ nachtkritik
die aufführungsrechte liegen bei rowohlt.
„paradise now“ wurde in der fassung von konradin kunze auch am prinz-regent-theater bochum inszeniert und hatte seine österreichische erstaufführung am next liberty graz.